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ALGERIEN: Französischer Sportjournalist verurteilt

Quelle: Reporter ohne Grenzen (RSF), https://www.reporter-ohne-grenzen.de/pressemitteilungen/meldung/franzoesischer-sportjournalist-verurteilt

Der französische Sportjournalist Christophe Gleizes wurde am 29. Juni 2025 zu einer Haftstrafe von sieben Jahren verurteilt. Der Mitarbeiter der Zeitschriften So Foot und Society wurde am 28. Mai 2024 festgenommen und mit einem Ausreiseverbot belegt. Ihm wird „Verherrlichung des Terrorismus“ und „Besitz von Publikationen zu Propagandazwecken, die den nationalen Interessen schaden“ vorgeworfen. Gleizes hat am 30. Juni 2025 gegen das Urteil Berufung eingelegt. Reporter ohne Grenzen fordert seine sofortige Freilassung.

„Christophe Gleizes ist seit über einem Jahr gerichtlichen Kontrollmaßnahmen unterworfen und nun folgen sieben Jahre Haft. Dieser Fall zeigt, wie sehr die Justiz in Algerien politisiert ist. Wir fordern seine sofortige Freilassung“, sagt RSF-Geschäftsführerin Anja Osterhaus. „Außerdem müssen die französischen Behörden dringend eine diplomatische Lösung anstreben.“

Christophe Gleizes arbeitet seit über zwölf Jahren als Sportjournalist. Im Mai 2024 reiste er nach Algerien, um über den lokalen Fußballclub Jeunesse Sportive de Kabylie (JSK) zu berichten. Außerdem arbeitete er an weiteren Beiträgen, unter anderem im Auftrag von So Foot. Am 28. Mai wurde er in Tizi Ouzou, etwa 100 Kilometer östlich der Hauptstadt, festgenommen. Die Vorwürfe gegen den Sportjournalisten beziehen sich auf Korrespondenzen mit dem Präsidenten des Fußballclubs Tizi Ouzou in den Jahren 2015 und 2017.  Dieser Präsident gehört zu einer politischen Bewegung, die sich für mehr Rechte der indigenen Bevölkerung in der Region Kabylei einsetzt. Die algerischen Behörden haben diese Bewegung im Jahr 2021 als Terrororganisation eingestuft.

Im Rahmen seiner Recherche über den Fußballverein JSK hatte Christophe Gleize erneut Kontakt zum Präsidenten des Fußballclubs Tizi Ouzou. Der Vorwurf, wegen dem er nun konkret verurteilt wurde: Er sei mit einem Touristenvisum eingereist und habe ohne Genehmigung journalistisch gearbeitet. Zudem habe er „Terrorismus verherrlicht“ sowie „Propagandamaterial zum Schaden der nationalen Interessen“ besessen. Christophe Gleizes weist diese Vorwürfe entschieden zurück.

>>> Bitte helfen Sie mit, die Freilassung von Christophe Gleizes zu erreichen, der lediglich journalistisch gearbeitet hat und weder Gewalt angewandt noch Gewaltanwendung befürwortet hat. Bitte unterzeichnen Sie die englischsprachige Online-Petition von Reporter ohne Grenzen, die Sie über folgenden Link erreichen: https://rsf.org/en/petition-we-call-immediate-release-french-sports-journalist-christophe-gleizes?mc_cid=d907e8c828&mc_eid=5b214c05b4&mc_cid=64c7c9fab5&mc_eid=96e02a4b2b