ARBEITSKREIS MENSCHENRECHTE (AKM)
◆ Working Group for Human Rights ◆

IRAN: Verfolgung der Bahá’í-Frauen verschärft sich dramatisch

Quelle: Bahá’í-Gemeinde in Deutschland K.d.ö.R., www.menschenrechte.bahai.de

Die Verfolgung der Bahá’í im Iran ist in den letzten Tagen eskaliert, insbesondere was die Unterdrückung von Frauen betrifft. Darüber berichtete die deutsche Bahá’í-Gemeinde am 27. Oktober 2023.


So wurden in Isfahan zehn Bahá’í-Frauen, die meisten von ihnen jung, im Rahmen dieser Vorfälle verhaftet. Weitere 26  Bahá‘í, darunter 16 Frauen, sind zu insgesamt 126 Jahren Gefängnis verurteilt worden.

Darüber hinaus nahmen die Behörden drei weitere Bahá’í in Yazd fest.

Die Verhaftungen erfolgten, nachdem Wohnungen durchsucht und das persönliche Eigentum mehrerer Personen beschlagnahmt worden war, darunter elektronische Geräte, Bücher, Bargeld und Gold. Es wurde berichtet, dass mehr als zehn Beamte die Wohnung einer der Frauen während ihrer Festnahme durchsucht haben. Die Razzien richteten sich auch gegen das Haus einer älteren Bahá’í-Frau, deren Ehemann in den 1980er Jahren wegen seines Bahá’í-Glaubens hingerichtet worden war.

Dass auf die Hinrichtung ihres Mannes eine jahrzehntelange Unterdrückung der Rechte ihrer Familienmitglieder folgte, einschließlich ihrer Kinder und Enkelkinder, die beispielsweise keine Universität besuchen dürfen, offenbart die systematische generationsübergreifende Verfolgung, der jeder Bahá’í im Iran ausgesetzt ist.


>>> Bitte helfen Sie mit, die Freilassung der Inhaftierten sowie Religionsfreiheit für die Angehörigen des Bahaitums im Iran zu erreichen, indem Sie das nachfolgende Schreiben kurzfristig an die genannten Stellen schicken.


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Seine Exzellenz

Präsident Ebrahim Raisi

c/o Botschaft der Islamischen Republik Iran

Podbielskiallee 65-67

D-14195 Berlin


Fax: 030-8435 3535

E-Mail: info@iranbotschaft.de



Exzellenz,

Ende Oktober 2023 wurde bekannt, dass es erneut zu zahlreichen Verhaftungen von Angehörigen der Bahá’í-Religion gekommen ist, darunter

> die nachfolgend genannten 10 Frauen in Isfahan:

  • Neda Badakhsh,
  • Arezou Sobhanian,
  • Yeganeh Rouhbakhsh,
  • Mojgan Shahrezaie,
  • Parastou Hakim,
  • Yeganeh Agahi,
  • Bahareh Lotfi,
  • Shana Shoghifar,
  • Negin Khademi und
  • Neda Emadi.


> Darüber hinaus wurden weitere 26 Bahá’í, darunter 16 Frauen, zu insgesamt 126 Jahren Gefängnis verurteilt.

> Außerdem kam es zur Festnahme von drei weiteren Bahá’í in Yazd.

Die 10 Frauen haben keine Verbrechen begangen. Auch die Dutzenden, die zu jahrelangen Haftstrafen verurteilt wurden, sind unschuldig. Alles, was sie wollen, ist, konstruktiv zum gesellschaftlichen Fortschritt beizutragen. Doch anstatt ihre Beiträge wertzuschätzen, wurden sie inhaftiert, wodurch die Regierung Ihres Landes der Gesellschaft die Beiträge tausender fähiger Personen vorenthält.

Ich bitte Sie daher, sich dafür einzusetzen, dass die erwähnten Personen unverzüglich freigelassen werden und die Angehörigen der Bahá’í-Religion Ihren Glauben frei ausüben und an den gesellschaftlichen Aktivitäten, incl. Bildung, teilnehmen können - so wie es in den internationalen Menschenrechtsvereinbarungen festgehalten wurde.

Hochachtungsvoll



KOPIEN:

>>> Auswärtiges Amt, Werderscher Markt 1, D-10117 Berlin, Fax: 03018-17-3402, E-Mail: buergerservice@diplo.de

>>> Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und humanitäre Hilfe, Luise Amtsberg, E-Mail: menschenrechtsbeauftragte@auswaertiges-amt.de

>>> Deutscher Bundestag, Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe, Platz der Republik 1, D-11011 Berlin, Fax: 030-227-36051, E-Mail: menschenrechtsausschuss@bundestag.de