ARBEITSKREIS MENSCHENRECHTE (AKM)
◆ Working Group for Human Rights ◆

VR CHINA: 22-jährige Studentin ohne Kontakt zur Außenwelt inhaftiert

Quellen: Aktion der Christen für die Abschaffung der Folter, https://acat-deutschland.de/wp-content/uploads/2025/10/acat-deutschland-2025-11-briefaktion-2025-china.pdf,  Amnesty International, www.amnesty.de

Die 22-jährige chinesische Studentin Zhang Yadi, auch bekannt als Tara, „verschwand“ am 31. Juli 2025 in der chinesischen Provinz Hunan. Kurz zuvor war sie von einem Studienaufenthalt aus Frankreich zurückgekehrt, wo sie sich für die Menschenrechte eingesetzt und sich ehrenamtlich in Netzwerken für chinesische Studenten engagiert hatte.

Berichten zufolge wurde sie von Angehörigen der Staatssicherheit abgeführt und wird nun wegen des Verdachts auf „Anstiftung zum Separatismus“ ohne Kontakt zur Außenwelt festgehalten. Bei einer Verurteilung drohen ihr bis zu fünf Jahre Gefängnis. Sie könnte auch zu einer noch längeren Haftstrafe verurteilt werden, wenn sie als „Rädelsführerin“ betrachtet wird oder die ihr zur Last gelegte Tat als „schwerwiegend“ eingestuft wird.

Zhang Yadi soll in einer Hafteinrichtung der Staatssicherheit in Changsha festgehalten werden. Ihre Inhaftierung und die gegen sie erhobenen Vorwürfe gehen offensichtlich auf ihr friedliches ehrenamtliches Engagement zurück. China überwacht auch im Ausland lebende Staatsangehörige.

Zhang Yadi war im August 2022 nach Frankreich gegangen, um dort zu studieren. Während ihres Auslandsaufenthalts beteiligte sie sich aktiv an öffentlichen Debatten über diverse Themen, die sowohl China als auch globale Anliegen betrafen. Sie engagierte sich ehrenamtlich in verschiedenen zivilgesellschaftlichen Initiativen. Nachdem sie ihr Studium in Frankreich abgeschlossen hatte, kehrte sie nach China zurück und wurde kurz darauf in Gewahrsam genommen.

Alle Bemühungen ihrer Familie, einen Rechtsbeistand zu organisieren, blieben erfolglos. Am 16. September 2025 reiste der bekannte Menschenrechtsanwalt Jiang Tianyong nach Changsha, um Zhang Yadi rechtlichen Beistand anzubieten. Er traf sich mit der Mutter der Gefangenen in einem Café und wurde daraufhin von Angehörigen der Staatssicherheit abgeführt. Später kam er wieder frei. Die Behörden verweigern Zhang Yadi nach wie vor den Zugang zu einem Rechtsbeistand.

Zhang Yadi hatte geplant, im September 2025 im Masterstudiengang Anthropologie an der SOAS University of London zu studieren. Stattdessen wird sie nun ohne Kontakt zur Außenwelt in einer Hafteinrichtung festgehalten und ist in großer Gefahr, gefoltert oder auf andere Weise misshandelt zu werden. Sie hat in Frankreich einen französisch-tibetischen Partner, der darauf wartet, dass sie wieder nach Hause zurückkehren kann.
Nach Angaben der chinesischen Regierung trägt der internationale akademische Austausch zu der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung Chinas bei.

Dennoch müssen internationale Studenten aus China ständig befürchten, unter den geltenden Gesetzen und Bestimmungen über die nationale Sicherheit ins Visier genommen zu werden. Auch sind sie in Gefahr, in Verbindung mit der Wahrnehmung ihrer Menschenrechte überwacht, schikaniert oder eingeschüchtert zu werden.

>>> Bitte helfen Sie mit, die Freilassung von Zhang Yadi zu erreichen, indem Sie die Online-Petition von Amnesty International unterstützen, die Sie über folgenden Link erreichen: https://www.amnesty.de/mitmachen/urgent-action/china-studentin-verschwunden-2025-10-06