PAKISTAN: Christlicher Regierungsangestellter festgenommen
Quellen: Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM), www.religionsfreiheit-igfm.info, Evangelische Nachrichtenagentur IDEA, www.idea.de
Als Gefangenen des Monats August haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur IDEA den pakistanischen Christen Amir Paul aus Lahore (Provinz Punjab) benannt. Der 60-jährige Beamte kam am 19. Juli 2025 wegen angeblicher Blasphemie in Polizeigewahrsam.
Paul hatte in einem Gemischtwarenladen im Stadtviertel Nishat Colony eingekauft, und dort eine Debatte geführt. Der Geschäftsinhaber warf ihm vor, „ein Agent Amerikas und des Westens“ zu sein. Er alarmierte daraufhin Imame aus der Umgebung und behauptete, sein Kunde habe im Verlauf der Diskussion den islamischen Propheten Mohammed beleidigt.
Paul weist diesen Vorwurf zurück: Er habe sich keineswegs zu religiösen Fragen geäußert. Zeugen, die vor Ort befragt wurden, bestätigten die Aussage des Festgenommenen. Seine Familie und die Nachbarn befürchten, dass es zu Mobgewalt kommen könnte, wie bereits in früheren vergleichbaren Fällen.
>>> Bitte helfen Sie mit, die Freilassung von Amir Paul sowie die Sicherheit des Inhaftierten und seiner Familie zu erreichen, indem Sie das nachfolgende Schreiben kurzfristig an die genannten Stellen schicken.
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Seine Exzellenz
Staatspräsident Asif Ali Zardari
c/o: Botschaft der Islamischen Republik Pakistan
Schaperstraße 29
D-10719 Berlin
E-Mail: mail@pakemb.de
Exzellenz,
ich wende mich wegen des pakistanischen Staatsbürgers Amir Paul aus Lahore an Sie. Der 60-jährige Beamte wurde am 19. Juli 2025 wegen angeblicher Blasphemie festgenommen.
Paul, der Christ ist, hatte in einem Gemischtwarenladen im Stadtviertel Nishat Colony eingekauft, wo sich eine Debatte mit dem Ladenbesitzer entfachte. Der Inhaber des Geschäfts beschimpfte ihn als „Agenten Amerikas und des Westens“ und alarmierte schließlich Imame aus der Umgebung mit der Behauptung, sein Kunde habe im Verlauf der Diskussion den islamischen Propheten Mohammed beleidigt. Amir Paul weist diesen Vorwurf zurück: Er habe sich keineswegs zu religiösen Fragen geäußert. Zeugen, die vor Ort befragt wurden, bestätigten die Aussage des Festgenommenen.
Mit Blick auf frühere schwere Mobgewalt infolge von Blasphemie-Vorwürfen, zum Beispiel im August 2023 in Jaranwala, befürchten Einwohner des Viertels Nishat Colony, insbesondere die Familie des Beschuldigten, dass es zu Ausschreitungen kommen könnte.
So bitte ich Sie, für die Sicherheit des Inhaftierten, seiner Familie sowie seiner Nachbarschaft zu sorgen und auf seine Freilassung hinzuwirken.
Hochachtungsvoll
KOPIEN:
>>> Auswärtiges Amt, Werderscher Markt 1, D-10117 Berlin, E-Mail: buergerservice@diplo.de
>>> Beauftragter der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und humanitäre Hilfe, Dr. Lars Castellucci, E-Mail: menschenrechtsbeauftragter@diplo.de
>>> Deutscher Bundestag, Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe, Platz der Republik 1, D-11011 Berlin, E-Mail: menschenrechtsausschuss@bundestag.de