Wir über uns
Presse
Unterschriftslisten
Spendenprojekte
Projekt NORD-IRAK (Yeziden und Christen)
> 12.07.2015
Projekt TUR ABDIN (Türkei)
15.05.2011 - TÜRKEI
14.04.2011 - TÜRKEI
23.02.2009 - TÜRKEI
15.10.2008 - TÜRKEI
BUCHVORSTELLUNGEN
> "Kuxing - Folter in Tibet"
E-Mail-Aktionskreis
24.11.2019 - VR CHINA / TIBET
17.11.2019 - VIETNAM
09.11.2019 - KOLUMBIEN
03.11.2019 - USBEKISTAN
25.10.2019 - KUBA
13.10.2019 - SPORT
29.09.2019 - KAMERUN
21.09.2019 - ASERBAIDSCHAN
15.09.2019 - IRAN
07.09.2019 - PAKISTAN
01.09.2019 - VR CHINA
25.08.2019 - KOLUMBIEN
28.07.2019 - VR CHINA
21.07.2019 - HONDURAS
14.07.2019 - TIBET / VR CHINA
07.07.2019 - ERITREA
30.06.2019 - ÄGYPTEN
22.06.2019 - VIETNAM
15.06.2019 - IRAN
09.06.2019 - BRASILIEN
02.06.2019 - ÄGYPTEN
26.05.2019 - VAE
18.05.2019 - RUSSLAND
05.05.2019 - HONGKONG
28.04.2019 - VR CHINA / TIBET
07.04.2019 - SAUDI-ARABIEN
23.03.2019 - IRAN
17.03.2019 - TURKMENISTAN
10.03.2019 - VR CHINA / MYANMAR
02.03.2019 - TÜRKEI
25.02.2019 - IRAN
17.02.2019 - JEMEN / SAUDI-ARABIEN
10.02.2019 - VR CHINA
03.02.2019 - NICARAGUA
27.01.2019 - IRAN
19.01.2019 - VR CHINA / TIBET
12.01.2019 - IRAN
06.01.2019 - INDONESIEN
26.12.2018 - MAURETANIEN
16.12.2018 - PAKISTAN
09.12.2018 - BRASILIEN
02.12.2018 - ERITREA
25.11.2018 - DR KONGO
18.11.2018 - SÜDSUDAN
11.11.2018 - PAKISTAN
04.11.2018 - ERITREA
27.10.2018 - NICARAGUA
14.10.2018 - NIGERIA
07.10.2018 - MYANMAR
30.09.2018 - IRAN
23.09.2018 - TADSCHIKISTAN
16.09.2018 - IRAN
09.09.2018 - VR CHINA
04.09.2018 - VR CHINA / TIBET
26.08.2018 - MYANMAR (BURMA)
28.07.2018 - PERU
22.07.2018 - INDONESIEN
15.07.2018 - LEBENSRECHT
08.07.2018 - PAKISTAN
01.07.2018 - INDONESIEN
24.06.2018 - NORWEGEN
17.06.2018 - RUSSLAND
10.06.2018 - SUDAN
03.06.2018 - IRAN
28.05.2018 - VIETNAM
21.05.2018 - TIBET / VR CHINA
13.05.2018 - VAE/JEMEN
06.05.2018 - VR CHINA
29.04.2018 - BURUNDI
15.04.2018 - BRASILIEN
25.03.2018 - SUDAN
18.03.2018 - NEPAL
11.03.2018 - BANGLADESH
04.03.2018 - HAITI
25.02.2018 - PAKISTAN
18.02.2018 - VR CHINA
11.02.2018 - JEMEN
04.02.2018 - LEBENSRECHT
29.01.2018 - MYANMAR (BIRMA)
21.01.2018 - RUSSLAND
14.01.2018 - BAHRAIN
04.01.2018 - VR CHINA
04.12.2017 - IRAN
27.11.2017 - VR CHINA
19.11.2017 - PAKISTAN
12.11.2017 - VENEZUELA
22.10.2017 - KAMBODSCHA
15.10.2017 - TÜRKEI
08.10.2017 - KAMERUN
01.10.2017 - SUDAN
24.09.2017 - VR CHINA
17.09.2017 - BURUNDI
09.09.2017 - TADSCHIKISTAN
30.07.2017 - THAILAND
23.07.2017 - VAE / JEMEN
   
 


Quelle: Amnesty International, www.amnesty.de

18 Monate soll eine Frau in Haft, weil sie sich über die Lautstärke der Moschee-Rufe nebenan beklagt hatte. Das Urteil ist auch im mehrheitlich muslimischen Indonesien umstritten.

Der fünfmal tägliche Ruf zum Gebet gehört in vielen Städten Indonesiens zum Alltag. Doch auch in dem mehrheitlich muslimischen Land sorgt er für Kontroversen. So hatte die Indonesierin mit dem Namen Meiliana nur darum gebeten, dass die Lautstärke der Boxen an der Moschee in ihrer Nachbarschaft etwas gedrosselt werde. Die chinesisch-stämmige Buddhistin klagte darüber, dass die lauten Rufe in ihren Ohren „schmerzten“.

Ihre Bemerkungen brachten daraufhin die lokalen Muslime gegen sie auf. Die 44 Jahre alte Frau wolle, dass der Gebetsruf verboten werde, lautete ein Gerücht. Der Vorfall hatte im Jahr 2016 in ihrer Heimatregion im Norden der Insel Sumatra zu Übergriffen auf buddhistische Tempel geführt. Im Verlauf der Unruhen sollen 14 Tempel sowie das Haus der Buddhistin niedergebrannt worden sein. Danach wurde Meiliana vor Gericht gezerrt, das dabei ein umstrittenes Blasphemie-Gesetz an.

Nachdem die Rechtsbeistände von Meiliana Rechtsmittel beim Hohen Gericht in Medan eingelegt hatten, hat dieses den Urteilsspruch von 18 Monaten Freiheitsentzug bestätigt. Ihre Rechtsbeistände werden Rechtsmittel vor dem Obersten Gerichtshof in Indonesien einlegen. Amnesty International betrachtet sie als gewaltlose politische Gefangene, die umgehend und bedingungslos freigelassen werden muss.

Die Blasphemiegesetze werden in Indonesien – dem Land mit dem höchsten Anteil muslimischer Bevölkerung weltweit – häufig angewendet, um die Rechte auf Meinungs- und Religionsfreiheit zu unterdrücken. Meiliana ist bereits die fünfte Person, die 2018 in Indonesien der „Blasphemie“ schuldig gesprochen wurde.

Die Blasphemie-Bestimmungen des Paragraphen 156(a) des Strafgesetzbuchs kriminalisieren „jede Person, die in der Öffentlichkeit absichtlich Gefühle ausdrückt bzw. an Aktivitäten beteiligt ist, die einer in Indonesien praktizierten Religion prinzipiell feindlich gegenüberstehen und als Beleidigung oder Diffamierung dieser Religion betrachtet werden“. Diese gesetzlichen Bestimmungen werden zur strafrechtlichen Verfolgung und zur Verhängung von Gefängnisstrafen von bis zu fünf Jahren gegen Personen genutzt, die lediglich friedlich ihre Rechte auf Meinungs-, Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit wahrnehmen. Diese Rechte sind in internationalen Menschenrechtsverträgen verbrieft, deren Vertragsstaat Indonesien ist.

>>> Bitte helfen Sie mit, die Freilassung von Meiliana zu erreichen, indem Sie das nachfolgende Schreiben kurzfristig an die genannten Stellen schicken.


+ + + +


Dr. Jaja Ahmad Jayus, SH, M.Hum.
Judicial Commission
Jalan Kramat Raya No. 57
Jakarta Pusat, DKI Jakarta
INDONESIA 10450

Fax: 0062-21 390 6215
E-Mail: kyri@komisiyudisial.go.id


Dear Mr. Jayus,

I have learned about the fate of Meiliana who has been sentenced to an 18-months-imprisonment because of „blasphemy“. She neither used force nor has she called up for the use of force. That’s why I think that Meiliana is a political prisoner.

I appeal to you to use your influence for

>   an immediately and unconditionally release of Meiliana and all other individuals who have been convicted of blasphemy;
>   monitoring the cassation appeal process and ensuring that court independence and the right to a fair trial are upheld;
>   repealing or amending all blasphemy provisions set out in laws and regulations which violate the rights to freedom of expression and of thought, conscience and religion.


TRANSLATION / ÜBERSETZUNG

Ich habe von Meilianas Schicksal erfahren, die zu einer 18-monatigen Gefängnisstrafe wegen „Blasphemie“ verurteilt wurde. Sie hat weder Gewalt angewandt noch zu Gewaltanwendung aufgerufen. Aus diesem Grunde betrachte ich sie als politische Gefangene.

Ich appelliere an Sie, Ihren Einfluss zu nutzen für

>   eine sofortige und bedingungslose Freilassung von Meiliana und aller wegen „Blasphemie“ verurteilten Personen;
>   eine Beobachtung des Rechtsmittel-Prozesses vor dem Kassationsgericht und die Sicherstellung der richterlichen Unabhängigkeit sowie die Gewährleistung eines fairen Verfahrens;
>   die Aufhebung oder Abänderung aller gesetzlichen Bestimmungen zu Blasphemie, die den Rechten auf Meinungs-, Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit zuwider laufen.

Yours respectfully,




COPIES / KOPIEN:

>>> Drs. Kahar Muzakir (Vorsitzender der Kommission III / Justizwesen des Repräsentantenhauses), Fax: (00 62) 21 571 5566, E-Mail: set_komisi3@dpr.go.id

>>> Ahmad Taufan Damanik (Vorsitzender der Nationalen Menschenrechtskommission) E-Mail: info@komnasham.go.id

>>> Botschaft der Republik Indonesien, Lehrter Straße 16-17, D-10557 Berlin, Fax: 030-44737142, E-Mail: info@kbri-berlin.de oder info@botschaft-indonesien.de

>>> Auswärtiges Amt, Berlin, Fax: 03018-17-3402, E-Mail: poststelle@auswaertiges-amt.de  

>>> Deutscher Bundestag, Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe, Vorsitzende: Frau Gyde Jensen, Fax: 030-227-36051, E-Mail: gyde.jensen@bundestag.de